"Gemeinsam und digital": Interview zum ADKA-Jahreskongress 2024

Im Interview mit AÄA Dr. Güldener berichtet ADKA-Geschäftsführer Christopher Jürgens, welche Themen in diesem Jahr beim ADKA-Kongress (14.-16. Mai) besonders im Fokus stehen.


Hier trifft sich die Branche: Der ADKA-Jahreskongress ist auch 2024 wieder ein Pflichttermin für Krankenhausapotheker aus ganz Deutschland. Vom 14. bis 16. Mai können die Besucher in der Messe Nürnberg an spannenden Vorträgen und Workshops teilnehmen und haben reichlich Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Das Motto in diesem Jahr lautet "Gemeinsam und digital - Krankenhausapotheken im Wandel".

AÄA Dr. Güldener ist einer der Hauptsponsoren des ADKA-Kongresses. An unserem Stand D-20 werden wir unsere Dienstleistungen rund um die Rezeptabrechnung vorstellen und live die Taxierungssoftware ZytoTax präsentieren. Außerdem gibt es am 15. Mai um 15:15 Uhr im Raum Basel einen ZytoTax Anwender-Workshop mit wertvollen Infos (Anmeldung hier).


Wir haben mit ADKA-Geschäftsführer Christopher Jürgens gesprochen, was die Kongress-Besucher in diesem Jahr erwartet und wie aktuelle Krankenhausreformvorhaben und die zunehmende Digitalisierung die Branche verändern.

Herr Jürgens, für Sie ist es der zweite ADKA-Kongress, den Sie als ADKA-Geschäftsführer begleiten. Worauf freuen Sie sich besonders, was sind Ihre diesjährigen Highlights?

Als Geschäftsführer der ADKA freue ich mich sehr, nun zum zweiten Mal den ADKA-Kongress von hauptamtlicher Seite begleiten zu dürfen. Für uns als Verband ist der Kongress eine hervorragende Gelegenheit, um aktuelle Themen und Entwicklungen im Bereich der Krankenhauspharmazie zu diskutieren und uns mit den Kolleg*innen und Branchenpartnern auszutauschen. Unter dem Motto „Gemeinsam und digital - Krankenhausapotheken im Wandel“ erwartet uns in Nürnberg vom 14. bis 16. Mai 2024 eine Vielfalt an Fachvorträgen, Workshops, Posterpräsentationen und auch neuen Formaten. Insbesondere freut mich auch, dass wir als wissenschaftlicher Fachverband wieder herausragende wissenschaftliche und praxisbezogene Arbeiten in verschiedenen Kategorien mit Preisen prämieren werden. 


In einem Satz: Warum lohnt sich der Besuch der ADKA unbedingt?

Der wissenschaftliche ADKA-Jahreskongress ist der größte Fachkongress im Bereich der Krankenhauspharmazie im deutschsprachigen Raum und bietet den Kolleg*innen neben einer herausragenden Industrieausstellung eine einzigartige Mischung aus Wissenschaft, Praxis und Netzwerk, um am Puls der Zeit zu bleiben.


Welche Themen beschäftigen die Krankenhausapotheken derzeit besonders?

Sehr präsent ist weiterhin das Thema Arzneimittel-Lieferengpässe, aber auch Themen wie der Rückgang von Fachkräften und die fehlende Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen im Krankenhaus spielen in den Krankenhausapotheken eine Rolle. Eine deutliche Forderung der ADKA ist hierbei, dass auch im stationären Sektor die Durchführung von Medikationsanalysen systematisch im Leistungskatalog der Krankenhausbehandlung abgebildet wird.
Ebenso wichtig sind die aktuellen Krankenhausreformvorhaben des Bundesministeriums für Gesundheit. Im Rahmen des aktuellen Gesetzgebungsprozesses zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz setzt sich die ADKA intensiv dafür ein, dass neben der Etablierung pharmazeutischer Dienstleistungen auch die Institution Krankenhausapotheke maßgeblich für die Versorgung von Krankenhauspatient*innen mit Arzneimitteln ist. Jede Einrichtung in oder an einem Krankenhaus, in der Patientinn*en dieses Krankenhauses behandelt werden, muss durch eine Krankenhausapotheke versorgt werden dürfen! Das gilt für bestehenden Ambulanzen aber auch für zum Beispiel die neu entstehenden sektorübergreifende Versorgungseinrichtungen.   


Was sind Ihrer Meinung nach die großen Herausforderungen beim Thema Digitalisierung – für Krankenhausapotheken oder allgemein für das Gesundheitswesen?

Die großen Herausforderungen bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen umfassen neben grundlegenden Themen wie Datenschutz und Datensicherheit insbesondere die Datenintegrität und Interoperabilität verschiedener IT-Systeme. Einheitliche Datenstrukturen, gleiches Verständnis von Prozessen und präzise Abstimmungen sind die Voraussetzungen, um die zahlreichen Schnittstellen zwischen Patient*innen, Leistungserbringern, Kostenträgern aber auch zwischen den verschiedenen Sektoren im Gesundheitssystem gut zu beschreiben. 
Es ist die gemeinsame Verantwortung von Politik, Industrie/Softwareanbietern, Leistungserbringern und den Patient*innen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen ein Erfolg wird.


Können die Krankenhausapotheken sich freuen, dass das E-Rezept perspektivisch auch bei ihnen umfassend Einzug halten wird?

Ich sehe den weiteren Entwicklungen rund um das E-Rezept zuversichtlich entgegen. Wer am Markt teilnehmen möchte, muss sich mit den Instrumenten des Marktes auseinandersetzen. Die zunehmende Ambulantisierung im deutschen Gesundheitsweisen erfordert dies zusätzlich.


Die Nutzung des E-Rezepts ist seit diesem Jahr teilweise verpflichtend. Wie beurteilen Sie die rasante Entwicklung in den vergangenen Monaten? 

Die Einführung des E-Rezepts ist ein Prozess, der nicht gestern begonnen hat. Auch wenn durch die beschleunigte Umsetzung an der ein oder anderen Stelle Schwierigkeiten auftreten, sei es durch kurzzeitige Server-Ausfälle, fehlende Updates oder sonstige Herausforderungen, sollte hierdurch das E-Rezept nicht per se in Frage gestellt werden. Die Harmonisierung aller einzelnen Teilstrecken, die ein E-Rezept durchläuft, ist weiterhin essentiell, damit dieser Teil der Digitalisierung sinnvolle Ressourcen im Gesundheitssystem im Sinne einer besseren Patientenversorgung heben kann.


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