Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat mitgeteilt, dass sie die Einführung des elektronischen Rezepts aussetzt. Grund hierfür sei die Haltung des Bundesdatenschutzbeauftragen: Dieser hatte sein Veto eingelegt wegen Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung der Versichertenkarte. Nach dem vorzeitigen Ausstieg von Schleswig-Holstein war Westfalen-Lippe die einzige Pilotregion, in der das E-Rezept flächendeckend ausgerollt werden sollte. Die Anzahl der teilnehmenden Praxen sollte – nach dem Start mit 250 Praxen Anfang September – stetig erhöht werden.
Die gematik bedauert die Entscheidung der KV Westfalen-Lippe und weist darauf hin, dass deutschlandweit immer mehr Praxen und Apotheken das E-Rezept nutzen. Seit Anfang Oktober hätten mehr als 3.700 (Zahn-)Arztpraxen E-Rezepte ausgestellt, die in mehr als 9.200 Apotheken eingelöst worden seien. Die gematik arbeite daran, dass ab Mitte 2023 auch mit der elektronischen Gesundheitskarte E-Rezepte in den Apotheken einfach und sicher eingelöst werden könnten.